ZUVERSICHT: Zustandsbewertung von erdverlegter systemrelevanter Infrastruktur zur proaktiven Charakterisierung von Schäden und Gewinnung von technisch realen Entscheidungshilfen

Zurück zur Liste

ZUVERSICHT

ZUVERSICHT: Zustandsbewertung von erdverlegter systemrelevanter Infrastruktur zur proaktiven Charakterisierung von Schäden und Gewinnung von technisch realen Entscheidungshilfen

01.02.2020 bis 30.06.2023


IAB-Institut für Angewandte Bauforschung Weimar gemeinnützige GmbH
Über der Nonnenwiese 1
99428 Weimar

Bauhaus-Universität Weimar, Zentrum für die Ingenieuranalyse von Erdbebenschäden (EDAC)
HafenCity Universität Hamburg, Bauingenieurwesen (Technisches Infrastrukturmanagement)
Institut für Automation und Kommunikation (ifak) e. V. Magdeburg

Geoforschung für Nachhaltigkeit (GEO:N)

Frühwarnung vor Naturgefahren

Bei Sachschäden infolge eines Erdbebens richtet sich die Aufmerksamkeit in der Regel zuallererst auf die sichtbaren Zerstörungen des Gebäudebestandes und der Verkehrswege. Dabei können Beschädigungen der unterirdischen Versorgungsinfrastruktur teilweise folgenschwerere Auswirkungen auf den urbanen Raum haben, als das ursächliche Beben.
Im Rahmen des Projekts ZUVERSICHT gilt es eine Methodik zur Abschätzung potentieller Schäden im Erdbebenfall für die bodenverlegte kritische Infrastruktur zu entwickeln. Im Mittelpunkt der Untersuchungen werden die Verletzbarkeit ver- und entsorgungsrelevanter Leitungsnetze und deren Gefährdungspotentiale ermittelt. Es ist geplant, das Risikopotential erdverlegter Rohrleitungsnetze für seismisch gefährdete Regionen in Deutschland zu bestimmen und relevante Einwirkungskenngrößen abzuleiten.

Durch eine detaillierte Datenerhebung von Rohrmaterialien und Leitungsnetzstrukturen wird deren Schadensgefährdung abgeschätzt. Simulationen und technische Experimente unterstützen die wissenschaftliche Beschreibung von Schadensvorgängen und Wirkmechanismen im Erdbebenfall. Mit dieser Vorgehensweise werden präventive Maßnahmenplanungen zur Verringerung der Verletzbarkeit bis hin zur verbesserten Bewältigung von erdbebeninduzierten Schäden und ihren Folgen abgeleitet.

Es ist geplant, mit Hilfe der Grundlagenermittlung, gewonnener Untersuchungsergebnisse und systematisierter Handlungsempfehlungen, ein Modellierungswerkzeug für die Gefährdungsbeurteilung und Entscheidungsunterstützung zu entwickeln. Die Evaluation dieser Methodik erfolgt an Beispielen von Teststandorten in Deutschland und Griechenland.
Im Ergebnis soll ein Simulationswerkzeug zur Visualisierung von Risikoszenarien erdverlegter Infrastruktur (z. B. Trink- und Abwasser) für Erdbeben zur Verfügung stehen, das als Entscheidungshilfe zur proaktiven Schadensvorsorge und -minderung eingesetzt werden kann.

Weitere Informationen sind der Projektwebseite der Universität Weimar zu entnehmen.