SO 226 - CHRIMP: Bildungsmechanismen von Pockenmarken am südlichen Chatham Rise und deren Einfluss auf Gashydratstabilität, benthisches Habitat und Klima

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FS SONNE (SO 226)

SO 226 - CHRIMP: Bildungsmechanismen von Pockenmarken am südlichen Chatham Rise und deren Einfluss auf Gashydratstabilität, benthisches Habitat und Klima

01.10.2012 bis 28.02.2015

Dr. Jörg Bialas

GEOMAR – Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel
Wischhofstr. 1 - 3
24148 Kiel

BMBF Rahmenprogramm Forschung für nachhaltige Entwicklungen (2009)

Geowissenschaftliche Untersuchungen

Aktive und passive Gas- und Fluidaustritte (Seeps) am Meeresboden sind heutzutage nur in Wassertiefen bis zu einigen 100 m an einem direkten Eintrag von Methan in die Atmosphäre beteiligt. In der Erdgeschichte sollen jedoch zum Teil auch extreme Gasflüsse in größeren Wassertiefen stattgefunden haben, die Methan in die Atmosphäre eingetragen haben. Topographisch treten solche Seeps am Meeresboden zum Teil als Pockenmarken (kraterförmige Erhebungen) in Erscheinung. Der Durchmesser dieser Strukturen liegt  üblicherweise im Bereich von einigen Hundert Metern. Es sind aber auch sogenannte "Giant Pockmarks" bekannt, die fünf oder gar 12 Kilometer im Durchmesser erreichen. Obwohl die Entstehung und Funktionsweise dieser Systeme nicht vollständig verstanden ist, werden solche Großstrukturen mit katastrophalen Gasfreisetzungen in Verbindung gebracht, wie sie z.B. für das Paläozän/Eozän Temperaturmaximum (PETM) vor etwa 55 Mio. Jahren ursächlich verantwortlich waren. Dieses Projekt will die Funktionsweise solcher Pockenmarken am Chatham Rise vor Neuseeland untersuchen.

Es sind seismische Vermessungen mit 3D und 2D Streamersystemen geplant, die durch geo-akustische Vermessung mit dem Sidescan Sonar und Sedimentloten unterstützt werden. Die bathymetrische Kartierung wird durch die Vermessung der Wassersäule ergänzt, um großräumig nach möglichen aktiven Blasenaustritten zu suchen. Derartige Gasfahnen sollen durch Wasserproben und Gasanalysen untersucht.

Geologische Probennahmen am Meeresboden liefern das notwendige Material um Porenfüllungen zu analysieren und Gesteinsfestigkeiten zu bestimmen.