SAMOLEG: Salzwassermonitoring mit LE-Geoelektrik

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SAMOLEG

SAMOLEG: Salzwassermonitoring mit LE-Geoelektrik

01.09.2011 bis 31.12.2014

Karsten Baumann

Bohrlochmessung - Storkow GmbH
Schützenstraße 33
15859 Storkow

Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG) Hannover

Sonderprogramm GEOTECHNOLOGIEN

Die Nutzung des unterirdischen Raumes zur Kohlendioxidspeicherung

Bei einer Speicherung von Kohlendioxid in tiefen salzhaltigen Grundwasserleitern (salinare Aquifere) wird es aufgrund der Druckerhöhung in den Speichergesteinen zu einer entsprechenden Verdrängung des Porenwassers kommen. Dieser Verdrängungsprozess könnte zu einem Aufstieg der salinaren Wässer und zu einer Kontamination darüber liegender Grundwasserleiter führen, die zur Gewinnung von Trinkwasser genutzt werden. Ein bewährtes Verfahren zur Bestimmung des elektrischen Widerstandes und damit des Salzwassergehaltes im Untergrund ist die Gleichstrom-Geoelektrik. Nachteil dieser Methode ist, dass für hinreichend große Erkundungstiefen von 200 bis 300 Metern relativ große Auslagen erforderlich sind, d. h. Abstände zwischen den Messelektroden von bis zu zwei Kilometern. Dies erschwert den praktischen Einsatz der Methode im Gelände erheblich und führt außerdem zu einer Abnahme der Messgenauigkeit.

Ziel des Verbundprojekts SAMOLEG ist es, eine Methode zur großräumigen Überwachung von Kohlendioxidspeicherstandorten zu entwickeln, mit der große Erkundungstiefen auch bei verhältnismäßig kleinen Elektrodenabständen und ausreichend hoher Messgenauigkeit erreicht werden können. Hierfür ist die Nutzung von "langen Elektroden" (LE) geplant, die sich bereits in dem zu überwachenden Grundwasserkörper befinden. Dabei kann es sich z. B. um Grundwassermessstellen, Brunnen oder Erdöl- und Erdgasbohrungen handeln. Dadurch wäre es möglich, die Verteilung des elektrischen Widerstandes im Untergrund und damit den Salzgehalt des Grundwassers großräumig zu erfassen. Diese Messungen bilden die Grundlage für den punktuellen Einsatz höher auflösender Methoden. Als Testgebiet für das geplante Monitoringverfahren ist die Struktur Beeskow-Birkholz (Brandenburg) vorgesehen, die von der Fa. Vattenfall auf ihre Eignung als geologischer Kohlendioxidspeicher erkundet wurde.