GSEIS: GPS-Oberflächendeformation innerhalb von Sekunden
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GSEIS: GPS-Oberflächendeformation innerhalb von Sekunden
01.04.2007 bis 30.06.2010
Prof. Dr. M. Rothacher [ETH Zürich]
GeoForschungsZentrum (GFZ) Potsdam, Department 1 (Geodäsie)
Telegrafenberg
14473 Potsdam
Sonderprogramm GEOTECHNOLOGIEN
Frühwarnsysteme im Erdmanagement
Ziel des Projekts GSEIS ist die Entwicklung und Erprobung eines Systems zur Echtzeit-Überwachung der Erdoberfläche mittels GPS und zukünftigen Raumbeobachtungsverfahren (GALILEO,GLONASS). Es sollen verschiedene räumliche und zeitliche Skalen der Erdoberflächendeformation erfasst und aktiv in dem geplanten Warnsystem genutzt werden. Vorgesehen ist, ein Stationskonzept (Hardware) und einen Analyseansatz (Software) für die kontinuierliche und echtzeitnahe Überwachung mit GPS/GNSS zu entwickeln, um Erdbeben, Vulkanausbrüche und Hangrutschungsgebiete mit Hilfe satellitengestützter Fernerkundung effektiver zu überwachen.
Der Vorteil des Konzeptes liegt in der Offenheit für die Integration weiterer Überwachungssensoren und damit dem Aufbau von Multiparameter-Stationen (smart Stations, Pegel, Strong Motion Sensoren). Anhand von zwei prototypischen Anwendungen soll das Potenzial der hier vorgeschlagenen Technik demonstriert werden.
Die vorgeschlagenen Arbeiten sind eng eingebettet in die Arbeitsstrukturen der Internationalen Assoziation für Geodäsie (IAG), insbesondere des Global Geodetic Observing Systems (GGOS), des Internationalen GNSS Services (IGS) und von GEO/GEOSS. Darüber hinaus trägt es den Bemühungen der EU zur Etablierung von Warnsystemen in Europa, im Mittelmeer und der Karibik Rechnung und stärkt die deutsche und europäische Rolle in den Bemühungen zum Aufbau eines Frühwarnsystems im Indischen Ozean.
Es ist vorgesehen, eine neue Generation von robusten, autonomen, auf GPS basierenden Feldstationen, mit einer modularen Software- und Hardware-Architektur zu entwickeln. Es sollen verschiedene Satelliten- oder kabellose terrestrische Kommunikationstechnologien für hohe und sehr hohe GPS-Datenraten zum Einsatz kommen. In diesem Zusammenhang sind passende Softwarebausteine für eine Echtzeit-Datenübertragung mit hohen Datenraten zu entwickeln. Als Demonstrationssysteme werden zwei Netze zum Deformationsmonitoring aufgebaut und betrieben. Damit soll die erfolgreiche Realisierung des Hauptziels des Projektes, die Generierung von Warnungen in wenigen Sekunden nach der Erfassung von Deformationen der Erdkruste, nachgewiesen werden.