MOSAiC 3: nuARTIC
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MOSAiC 3: nuARTIC
01.11.2021 bis 31.10.2024
Dr. Laurent Oziel
Alfred-Wegner-Institut, MarESys
Am Handelshafen 12
27570 Bremerhaven
Küsten-, Meeres- und Polarforschung für Nachhaltigkeit (MARE:N)
Polarforschung
Im Fokus der Fördermaßnahme steht die Auswertung der auf der MOSAiC-Expedition gewonnenen Messdaten in enger Zusammenarbeit mit dem MOSAiC-Konsortium. Durch die Maßnahme soll der Erkenntnisgewinn und die Nutzung der umfangreichen Datensätze beschleunigt werden, um konkretes und zeitnahes Handlungswissen zum Klimawandel zu generieren.
Der Arktische Ozean erwärmt sich aufgrund des anthropogenen Klimawandels mehr als doppelt so schnell wie die gemäßigten Zonen, und es wird erwartet, dass das sommerliche Meereis bis zur Mitte des Jahrhunderts verschwindet. Vor diesem Hintergrund wird die Hypothese aufgestellt, dass die Primärproduktion durch die zurückgehende Meereisbedeckung steigen wird, bis die Nachteile durch Nährstoff-Limitierung die Vorteile der höheren Lichtverfügbarkeit überwiegen. Der verfügbare Nährstoffvorrat, der über den Winter in der oberflächennahen Wasserschicht in der Arktis entsteht, bestimmt weitestgehend die Menge der jährlichen Primärproduktion. Aufgrund des Fehlens an Nährstoff-Daten der arktischen Winterzeit in der ozeanischen Dämmerungszone (in ~100-1000 m Tiefe) ist nicht bekannt, wie viel Nährstoffe im Arktischen Ozean insgesamt remineralisiert werden.
Ziel des nuArctic-Projekts ist es, die Remineralisierung zur jährlichen Nettoprimärproduktion und zum Nährstoff- und Kohlenstoffkreislauf entlang der MOSAiC-Drift-Expedition zu quantifizieren und die während des MOSAiC-Drift-Expedition gemessenen Nährstoffdaten in ein biogeochemisches Modell zu integrieren. Insbesondere wird nuArctic das Verständnis der Remineralisierung von Nährstoffen und deren Rückkopplung mit der Funktionsweise des Ökosystems, z.B. jährliche Primärproduktion sowie Plankton Zusammensetzung, verbessern. Die zu erwartenden Modellergebnisse werden das pan-arktische Nährstoff- und Kohlenstoffbudget für die letzten 4 Jahrzehnte ermitteln und die Vorhersagegüte der Projektionen der Primärproduktion im Arktischen Ozean und seiner Rolle als zukünftige Kohlenstoffsenke erhöhen.