SINOFLUX II: Auswirkungen des ENSO-Monsun-Systems auf die biogeochemischen Stoffflüsse in der nördlichen Süd-China-See

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SINOFLUX II

SINOFLUX II: Auswirkungen des ENSO-Monsun-Systems auf die biogeochemischen Stoffflüsse in der nördlichen Süd-China-See

01.04.2013 bis 30.06.2015

Dr. Martin Wiesner

Universität Hamburg, Institut für Biogeochemie und Meereschemie
Bundesstraße 55
20146 Hamburg

BMBF Rahmenprogramm Forschung für nachhaltige Entwicklungen (2009)

Wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit mit China

Die südchinesischen Küstengewässer sind eine der biologisch produktivsten Meeresregionen Südostasiens. Ursache dafür ist der Eintrag von äolischen Partikeln durch die SW-Monsun Winde und der damit verbundenen Durchmischung der oberen Wassersäule sowie die Zufuhr von Nährstoffen aus nahegelegenen Flüssen. Während eines El Niño Ereignisses sind die oben genannten Prozesse erheblich abgeschwächt und somit die Primärproduktion reduziert. Dies hat zur Folge, dass die für die Region wirtschaftlich wichtigen Fischschwärme ausbleiben. Im Zuge der globalen Erwärmung wird prognostiziert, dass die El Niño Ereignisse der Südpazifischen Oszillation (ENSO) in Ihrer Häufigkeit und Amplitude zunehmen. Während der 16. und 17. deutsch-chinesischen Lenkungsausschusssitzungen "Marine Science and Technology" von BMBF (Ref. 725) und der State Oceanic Administration (SOA) im Juli 2010 und Dezember 2012 wurden die Projektergebnisse vorgestellt und die Fortführung des Vorhabens SINOFLUX von der Steuerungsgruppe empfohlen. Die chinesische Seite fördert bereits eine zweite Phase bis 2015. Im Rahmen des Anschlussvorhabens sollen die Sedimentuntersuchungen fortgeführt werden. Es sind insgesamt über die Projektlaufzeit drei weitere Schiffsexpeditionen mit chinesischen Forschungsschiffen geplant. Die Ergebnisse der langjährigen Untersuchungen werden Hinweise auf langfristige Veränderungen der ENSO Ereignisse und Auftriebsdynamik der südchinesischen Küstengewässer während der letzten ca. 12.000 Jahren (Holozän) liefern. Vergleiche mit laufenden biogeochemischen Untersuchungen in den Auftriebsgebieten vor Vietnam, vor der nordphilippinischen Küste und vor dem Sundaschelf werden ein zeitlich und räumlich umfassendes Bild zum Sedimentationsgeschehen und seinen Steuerungsfaktoren für Gesamt-Südostasien liefern. Die Zusammenführung von rezenten und fossilen Szenarien wird zu einem besseren Verständnis der Konsequenzen der globalen Erwärmung beitragen und helfen, regionale Modelle zur Reaktion ozeanischer Ökosysteme auf erhöhte Temperaturen zu verbessern. Mit dem hier vorgelegten Anschlussvorhaben SINOFLUX II soll die erfolgreiche WTZ mit China ausgebaut und fortgesetzt werden.