SPICE: Schnelle Diagnose und Überwachung von Shrimpkrankheiten und Shrimppathogenen in natürlicher Umgebung und in der Aquakultur

Zurück zur Liste

SPICE

SPICE: Schnelle Diagnose und Überwachung von Shrimpkrankheiten und Shrimppathogenen in natürlicher Umgebung und in der Aquakultur

01.08.2007 bis 31.07.2010

Prof. Dr. H. P. Saluz

Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie e. V. Hans-Knöll-Institut, Zell- und Molekularbiologie
Beutenbergstr. 11 a
07745 Jena

Programm Meeresforschung der Bundesregierung (1993)

Wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit mit Indonesien

Das Vorhaben wird im Rahmen der wissenschaftlichen technischen Kooperation mit Indonesien durchgeführt. Unter dem Dach von SPICE (Science for the Protection of Indonesian Coastal marine Ecosystems) werden Projekte gefördert, die einen Beitrag zur nachhaltigen Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen leisten.

Bei dem Vorhaben handelt es sich um eine WTZ-Projekt zwischen dem Indonesischen Forschungszentrum für Aquakultur und dem Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie e. V.- Hans-Knöll-Institut (HKI) in Jena. Ziel dieser Koopertion ist die Entwicklung und Validierung einer neuartigen, hocheffizienten sowie kostengünstigen Technologie der schnellen DNS-Vervielfältigung zur Diagnose und Überwachung von Garnelen-Krankheiten im Wirt, in natürlicher und in Kulturumgebung sowie in Betriebsanlagen.

In jüngster Zeit haben sich die Shrimp-Erträge durch intensive Aquakulturen in Gebieten verschlechtert, die viele Jahre äußerst produktiv waren. Weltweit gehen dadurch mindestens zwei Milliarden US-Dollar pro Jahr verloren. Die plausibelste Erklärung für diese Ernteausfälle ist das Auftreten von Infektionskrankheiten, die vor allem durch Viren, Bakterien oder Pilze verursacht werden. Konventionelle Diagnose- und Kontrollverfahren zielen auf die Isolation und morphologische oder biochemische Charakterisierung der Krankheitsereger. Seit kurzem werden auch zunehmend molekulare Ansätze einbezogen. Allerdings bedürfen diese, trotz großer Fortschritte, immer noch starke Verbesserungen und Neuentwicklungen. Beispielsweise beruhen diese immer noch auf den zeitraubenden, klassischen Amplifikationsverfahren von Erreger-spezifischen Nukleinsäure (Erbsubstanz)-Fragmenten, die häufig von Artefaktprodukten begleitet werden. Zusätzlich können handelsübliche Nachweisverfahren beispielsweise nicht zwischen Virenkontamination und Virenreplikation unterscheiden. Daher planen wir, eine neue, kostengünstige, sehr schnelle und hochsensitive Technik zu entwickeln und zu validieren. Diese ermöglicht den parallelen und präzisen Nachweis sowie die Überwachung der bedeutendsten Garnelen Krankheitserregern im Wirt und in der Umwelt. Außerdem können damit viele der bestehenden Probleme der klassisch-molekularen Diagnostik einfach und kostengünstig gelöst werden. Beispielsweise soll zwischen Kontamination und Infektion klar unterschieden werden können. Ein großer Gewinn für die Durchführung des Projektes ist eine neuartige "Rapid-PCR"-Technik, die vom deutschen Partner erfunden, weiterentwickelt und international patentiert wurde. Die Technik ist für die sehr schnellen Vervielfältigung kleinster Mengen von Erreger-spezifischen Nukleinsäure-Fragmenten geeignet. Durch dieses einzigartige Hilfsmittel sind wir in der Lage, hocheffiziente Experimente zum Erreichen unserer Ziele zu entwickeln, welche nach Beendigung des Projekts zur Etablierung marktreifer Diagnose-Kits und molekularer Marker-Kits führen sollen. Diese sind von großem wissenschaftlichem und ökonomischem Interesse für beide Partnerländer und auch international, da sie wesentlich zur Lösung shrimpzuchtbezogener Probleme beitragen werden.